Was ich kann

Was ich kann

Hier erfährst Du mehr über die verschiedenen Handlungsfelder der Pflege.
Pflegefachpersonen haben häufig mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass ihre Arbeit nur „am Bett“ stattfindet. Um das breite Spektrum der Patientenversorgung und die Chancen und Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, aufzuzeigen, werden in diesem Kontext Einblicke in die verschiedensten pflegerischen Handlungsfelder und Versorgungssituationen gegeben.
Handlungsfelder
Ausbildung
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Akutkrankenhaus
Menschen mit plötzlich auftretenden Beschwerden oder Erkrankungen stellen sich in der Regel im Akutkrankenhaus vor. In dem Setting arbeitet ein multiprofessionelles Team, welches sich um die Versorgung der Patient:innen kümmert. Es besteht die Möglichkeit der stationären Versorgung in verschiedenen Fachbereichen. Die Anzahl der Fachbereiche ist abhängig von der Größe des jeweiligen Krankenhauses.
Ambulante Langzeitversorgung
Pflegebedürftige sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben zuhause zu leben, gepflegt und versorgt zu werden. Dazu bieten ambulante Pflegedienste Unterstützungsmöglichkeiten an. Je nach Bedarf und Anforderung kann der Pflegedienst mehrmals am Tag nach Hause kommen und pflegende Angehörige entlasten. Abhängig vom Pflegegrad werden die Kosten für die Hilfen anteilmäßig übernommen.
Ambulanter Dienst
Benötigen Menschen aufgrund einer Erkrankung oder Beeinträchtigung zuhause Unterstützung, kann ein ambulanter Pflegedienst kontaktiert werden. Dieser bietet unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfen an. Dazu zählen z.B. pflegerische, hauswirtschaftliche Tätigkeiten oder der Hausnotruf. Die Vergütung der Leistungen sind abhängig vom Pflegegrad und werden durch die Pflegeversicherung getragen.
c
Chirurgie
Blinddarm-, Leistenbruch-Operationen oder Knochenbrüche werden in der Chirurgie behandelt. Dabei wird über die Therapieform individuell entschieden, so dass anstelle operativer auch konservative Therapien, z.B. physiotherapeutische Maßnahmen, angewendet werden können. Pflegerische Aufgaben sind das Vor- und Nachbereiten von Operationen, die Versorgung von Wunden sowie der Ableitungssysteme von z.B. Wundflüssigkeiten.
e
Endoskopie
Bei einer endoskopischen Untersuchung wird ein flexibler Schlauch mit einer kleinen Kamera in eine natürliche oder unnatürliche Körperöffnung geführt, um Untersuchungen an Hohlorganen, z.B. Magen, Darm durchzuführen. Für die Untersuchung haben Krankenhäuser eine Endoskopieabteilung mit geschultem Personal.
g
Gynäkologie
Die Gynäkologie ist eine Fachdisziplin der Medizin, die sich primär mit Frauenkrankheiten befasst. Darunter fallen die Vorsorge, Prävention, Entstehung und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Körpers, insbesondere der Fortpflanzungs- und Sexualorgane. In Deutschland gehört der Gynäkologie zudem die Geburtshilfe an. Diese beschäftigt sich mit der Betreuung der Frauen in der Schwangerschaft bis zur Geburt.
i
Intensivpflege
In der Intensivpflege werden Personen in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand versorgt. Hierzu zählen z.B. Schlaganfälle, Traumata oder Operationen. Da es sich um sehr komplexe Überwachungen und Versorgungssituationen handelt, werden die Intensivpatient:innen enge durch eine Bezugspflegekraft betreut. Das gilt für Intensivstationen im Krankenhaus wie auch in der häuslichen Intensivpflege.
Internistische Überwachungsstation
Auf einer internistischen Überwachungsstation liegen Patient:innen, die nicht mehr intensivpflichtig sind und zugleich noch nicht stabil genug für die Allgemeinstationen sind. In diesem Bereich werden Patient:innen mit Erkrankungen der inneren Organe und komplexen Behandlungsaufwand überwacht. Hierfür ist der Personalschlüssel höher als auf einer Allgemeinstation.
j
Jugendpsychiatrie
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden in der Regel Kinder und Jugendliche bis zu einem Lebensalter von 18 Jahren aufgenommen. Diagnostisch untersucht und behandelt werden psychische, psychosomatische Erkrankungen, soziale Fehlfunktionen und Entwicklungsauffälligkeiten. Pflegerischen Aufgaben sind dabei z.B. einen strukturierten Tagesablauf zu erarbeiten, um Erkrankungen und deren Symptomen entgegenzuwirken und bei der Integration in das gesellschaftliche Leben zu unterstützen.
k
Kinderheilkunde
In der Pädiatrie, auch Kinderheilkunde genannt, werden Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit einer bestehenden Erkrankung behandelt. Während des gesamten Aufenthaltes bieten Krankenhäuser Rooming-in an, um Erkrankten die kontinuierliche Begleitung von Eltern und Geschwistern zu ermöglichen. Ebenso gibt es für die Pädiatrie eine angepasste farbliche Gestaltung, Kinderbetten und für die Ablenkung Spielsachen oder Klinikclowns.
Klinische Pflegeforschung
Ein Teil der Pflegewissenschaft ist die klinische Pflegeforschung. Hierbei werden die Versorgungspraxis und ihre pflegerischen Strukturen und Prozesse untersucht. Das trägt dazu bei, neue Forschungserkenntnisse zu gewinnen und diese in den pflegerischen Alltag zu integrieren. Mit der kontinuierlichen Erforschung sollen das Wissen und die Qualität in der Pflege stetig verbessert werden.
l
Langzeitpflege
Menschen, die pflegebedürftig sind, können ambulant oder in einer Langzeitpflegeeinrichtung, z.B. einem Pflegeheim oder Hospiz, stationär betreut werden. Dabei reicht die Betreuung in Abhängigkeit der Versorgungssituation und des Pflegegrades von kurzen behandlungspflegerischen Maßnahmen, wie z.B. der Gabe von Insulin, bis hin zu komplexen pflegerischen Betreuungssituationen 24 Stunden rund um die Uhr.
n
Neurologie
Die Neurologie ist die medizinische Fachrichtung für Erkrankungen des Nervensystems, z.B. Hirnblutungen oder Schlaganfälle, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose. Für die Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patient:innen mit neurologischen Erkrankungen ist ein multiprofessioneller Ansatz bedeutsam, um Folgen wie z.B. Lähmungen oder Sprach- und Schluckstörungen bestmöglich zu behandeln.
Notaufnahme
Alle Patient:innen, die mit einem Rettungswagen oder selbstständig aufgrund eines Notfalls ins Krankenhaus kommen, werden zunächst in der Notaufnahme behandelt. Diese behandelt die Personen nicht nach zeitlichem Eintreffen, sondern in Abhängigkeit der Schwere der Erkrankung. Die Patient:innen werden untersucht, medizinisch und pflegerisch versorgt und nach individuellem Zustand entlassen oder in der Klinik aufgenommen.
o
Onkologie
Die Onkologie beschäftigt sich mit der Diagnostik, Behandlung und anschließenden Kontrolluntersuchungen von gut- und bösartigen Tumorerkrankungen. Im Krankheitsverlauf werden die Patient:innen intensiv durch ein multiprofessionelles Team begleitet und betreut. Besonders die starken Nebenwirkungen während einer Chemotherapie sind herausfordernd, sodass eine engmaschige pflegerische Betreuung notwendig ist.
p
Postoperative Intensivstation
Nach schweren und langen Operationen werden Patient:innen auf der postoperativen Intensivstation nachbetreut. Diese Maßnahme erfolgt, um die Vitalparameter zu überwachen und den Körper nach der OP zu stabilisieren. In der Regel wird bereits im Aufklärungsgespräch darauf hingewiesen, dass eine anschließende Intensivüberwachung notwendig werden kann.
Psychiatrie
In der Psychiatrie werden Patient:innen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Hierzu zählen Erkrankungen wie z.B. Depressionen, Psychose, Schizophrenie, Essstörungen oder Persönlichkeitsstörungen. Betroffene werden auf dem Weg zur Genesung pflegerisch begleitet und dahingehend unterstützt, ihren Alltag wieder selbst strukturieren und bewältigen zu können.
r
Rehabilitationsklinik
Bei der Nachsorge von Patient:innen tragen die Rehabilitationskliniken eine große Mitverantwortung. Bestehen nach schweren Erkrankungen oder Traumata weiterhin Beeinträchtigungen bei den körperlichen Funktionen, haben Rehabilitationskliniken die Aufgabe eine Behinderung auszugleichen, zu mindern oder zu beseitigen. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Selbstständigkeit und berufliche Wiedereingliederung.
u
Unfallchirurgie
In der Unfallchirurgie werden Patient:innen behandelt, die aufgrund eines Unfalls eine Verletzung an Muskeln, Sehnen oder dem Bewegungsapparat erlitten haben. Folgen einer Verletzung können im Krankenhaus entweder operativ oder nichtoperativ behandelt werden. Ziel der Behandlung ist die Rehabilitation und Wiederherstellung der physiologischen Bewegungsabläufe.
a
Altenpflegefachkraft
Im Alter steigt die Zahl der Menschen, die pflegebedürftig werden. Diese werden je nach Wunsch, zuhause oder im Altenheim betreut. Altenpfleger:innen begleiten und versorgen Senior:innen in diesem Setting. Das Aufgabenspektrum reicht von der Biografiearbeit mit einhergehendem Beziehungsausaufbau bis hin zu der Alltagsunterstützung einschließlich der komplexen pflegerischen Unterstützung.
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Generalistische Pflegeausbildung
Am 01.01.2020 trat das Pflegeberufegesetz in Kraft. Mit der generalistischen Ausbildung werden die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildungen abgelöst. In der Ausbildung zum/r Pflegefachmann/Pflegefachfrau lernen die Auszubildenden zwei Jahre lang dieselben Ausbildungsinhalte. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Vertiefung im Bereich der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege.
Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen kümmern sich um Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Dazu spezialisieren sie sich bereits in der Ausbildung, bringt der Beruf mit Kindern zu arbeiten doch andere Herausforderungen mit sich. Die Bedürfnisse der Kinder unterscheiden sich zu denen von Erwachsenen, so müssen z.B. Medikamente dem Körpergewicht angepasst werden.
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Verbundkrankenpflegeschule
Bei einer Verbundkrankenpflegeschule handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer Krankenhäuser, die dann gemeinsam in einer Ausbildungsstätte neue Pflegefachfrauen und -männer ausbilden. Besonders für Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung ist die Zusammenarbeit vorteilhaft, da sie damit selbst ausbilden und über eigene Absolvent:innen verfügen.
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